Die 10 QM RENNJOLLE

Die Bezeichnung "Zehner" entstand in der Zeit, als die Jollen in sogenannte Gigklassen unterteilt waren. Als Zeichen hatten die 10qm Gigjollen eine roemische Vier "IV" im Segel.
Das Segelzeichen "V" fuer die 5qm Gigklasse, auch bezeichnet als "Segelcanoe" od. "Fuenferl", ist bei den wenigen bis heute noch existierenden Exemplaren als einziges erhalten geblieben. Alle anderen Gigklassen haben im Laufe der Zeit andere Segelzeichen bekommen (N,M,Z und J).

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Am 25.ordentlichen deutschen Seglertag, am Sonntag den 27.November 1921 im Hotel Kaiserhof, Berlin wurde unter anderem beschlossen, dass die 10qm Gigs kuenftig in der Gruppe der Rennklassen als "10qm Rennklasse" gefuehrt werden, sodass in der Folge auch von "10qm Rennjollen" gesprochen wurde.
Dieses Jahr 1921 war somit das Geburtsjahr der 10qm Rennjolle.
Auch wenn in diversen Yachtregistern aeltere Exemplare ,z.B. auch aus 1909, auftauchen, so sind diese meist mit einem Cat-Rigg versehen und es wurden eben diese Gig-Konstruktionen spaeter in die 10er Rennjollenklasse integriert, da man die Gig-Klasse ja zeitgleich mit der Schaffung der 10qm Rennklasse aufloeste.

In den endenden 20iger Jahren und beginnenden 30iger Jahren fand ein regelrechter Boom in der freien Rennjollenszene statt, die fuer jeden Bootskonstrukteur eine grenzenlose Herausforderung darstellte, denn jeder wollte das schnellste Schiff seiner Klasse entwerfen.
Allerdings gab es auch eine Reihe von Seglern, die einen Regattawettkampf wuenschten, in dem nicht das schnellste Boot, sondern der beste Segler ermittelt werden sollte.
Und das geht nur, wenn alle mit gleichen Booten gegeneinander antreten. So entstand um 1930 der Gedanke, eine Einheitsklasse fuer die 10qm Rennjolle zu entwickeln. Es fanden Regatten mit freien Zehnern statt, die auch dazu dienten, herauszufinden, welcher Zehnerriss der geeignetste fuer die Definition des Einheitszehners war.
Die Entscheidung fiel 1931 auf den Riss von Reinhard Drewitz aus Berlin, der mit seinem Boot zwar nicht das schnellste, aber eben das geeignetste entworfen hatte. Das Baubesteck wurde formal und mit Blaupausen festgehalten und der Einheitszehner war geboren.

Als Symbol fuer den Einheitszehner waren urspruenglich 3 ineinander verschraenkte Ringe definiert. Da dieses Symbol aber dem Firmenloge des deutschen Krupp Konzerns gleichte, wurde das Segelzeichen bald auf die aeusseren Umrandungen dieses Symbols reduziert abgeaendert und blieb so bis heute.
Der Einheitszehner ist 6,60 meter lang und 1,40 meter breit. Die Verdraengung ist etwa 235 kg. Mit seinem Gaffelrigg gibt es auch in allen anderen Details bis hin zu den Beschlaegen genau festgelegte Baubestimmungen.


Am Wolfgangsee beheimatet sind heute folgende 10er.


SABU

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